Formen

Welche Formen tutorieller Lehre gibt es?

Die Vielfalt tutorieller Lehre an der TU Darmstadt zeigt sich durch die Vielzahl der Formen, die im Rahmen der Bestandaufnahme erfasst wurden. Sie können den folgenden Bereichen zugeordnet werden:

  • Phasengebunden
  • Veranstaltungsgebunden
  • Übergreifend
Abbildung 2: Übersicht über die verschiedenen Formen tutorieller Lehre an der TU Darmstadt (eigene Darstellung)

Zu phasengebunden TutorInnen gehören alle Tutorformen, welche Studierende in einer bestimmten Phase des Studiums unterstützen. Sie bieten den Studierenden, die sie betreuen, über einen begrenzten Zeitraum hinweg eine (erste) Orientierung und Unterstützung für diese Phase. Dabei ist es wichtig, dass diese in den Bereichen Organisation, Didaktik und fachliche Inhalte ausreichend qualifiziert sind bzw. werden.

Die Bestandsaufnahme verdeutlichte, dass insbesondere die Studieneingangsphase ein wichtiges Feld der tutoriellen Lehre darstellt. So konnten drei Tutorformen benannt werden: TutorInnen für Orientierungswochen (OWO), studentische MentorInnen und Internationale TutorInnen. Weitere wichtige Phasen wie Übergang vom Bachelor zum Master und Übergang vom Studium zum Beruf wurden zwar als herausfordernd bezeichnet, jedoch wurde hier kein besonderer Bedarf an tutorieller Lehre für diese Phasen geäußert, was einen Unterstützungs- und Informationsbedarf der Studierenden jedoch nicht ausschließt, der aber vielfach durch wissenschaftliches Personal bereits erfüllt wird.

Diese Form der TutorInnen kann mit den unterschiedlichsten Aufgaben betraut sein und ist dabei immer fest mit einer bestimmten Veranstaltung verbunden. Die häufigste Form ist dabei die der FachtutorInnen. FachtutorInnen führen Übungen und Seminare durch, die eine Lehrveranstaltung inhaltlich vertiefen. Studierende höherer Semester, welche die entsprechende Veranstaltung selbst besucht haben, helfen ihren Kommilitonen beim Verständnis und der Vertiefung der Lerninhalte. Dazu zählen ebenfalls Labor- bzw. PraktikumstutorInnen oder auch sogenannte Lerncoaches, die in einem speziellen Setting Versuche bzw. Praktika betreuen. E-TutorInnen übernehmen zusätzlich Aufgaben im E-Learning-Angebot, wie beispielsweise die Administration und Betreuung von Foren oder das Bereitstellen von Material bzw. die Korrektur von Aufgaben im Rahmen von Moodle.

FachbegleiterInnen und -begleiter werden in interdisziplinären Projektwochen im Rahmen von KIVA V eingesetzt. FachbegleiterInnen unterstützen Projektteams in fachlicher Hinsicht nach dem Prinzip der minimalen Hilfe.

Die übergreifend eingesetzten TutorInnen sind weder an einen bestimmten Ort noch an ein spezifisches Angebot gebunden. Solche TutorInnen stehen zentral zur Verfügung. Anforderungen bestehen darin über Kompetenzen bezogen auf Vielfalt sowie Kenntnisse über die Fachkulturen, Organisationswissen und Didaktik zu verfügen.

Dazu zählen beispielsweise Lernzentrums-TutorInnen bzw. Poolraum-TutorInnen. Zu ihren Aufgaben gehören die Verwaltung der Fachliteratur und Altklausuren, sowie Beratung zu Prüfungsfragen und weitere fachliche Betreuung. Sie besitzen ebenfalls im Poolraum Kenntnis im Umgang mit wichtigen Programmen, die teils nur von den Universitätsrechnern benutzt werden können.

Team- und Projektbegleiterinnen und Begleiter unterstützen studentische Projektgruppen durch Stärkung der Teamstruktur oder durch Angebote in Projektorganisation und -methoden. Einsätze finden sowohl bei KIVA-Projekten, als auch bei veranstaltungsbegleitenden Projekten statt. Die Aufgabe studentischer VortragstrainerInnen ist es, in Workshops bei der Verbesserung des individuellen Präsentationsstils zu unterstützen. Die TeambegleiterInnen und TrainerInnen kommen aus verschiedenen Semestern und werden zentral von der Hochschuldidaktischen Arbeitsstelle (HDA) ausgebildet.

Die SchreibberaterInnen werden vom SchreibCenter des Sprachenzentrums der TU Darmstadt qualifiziert und betreut. Sie beraten alle Studierenden zu wissenschaftlichen Schreibprodukten jeglicher Form. Die Beratungen finden in Einzelgesprächen statt, es werden zusätzlich Workshops für verschiedene Themen im Bereich des wissenschaftlichen Schreibens angeboten.

Knauf, H. (2007). Tutorenhandbuch. Einführung in die Tutorenarbeit. Bielefeld.