Kunst des Erklärens
16.05.23
Wie Sie komplexe Sachverhalte vermitteln können
„Ich habe nix kapiert“, so eine häufige Bemerkung von Studierenden nach einer Vorlesung. Studierenden einen schwierigen Zusammenhang leicht verständlich zu machen, ist eine Kunst, die alle Hochschullehrenden ausüben und gut beherrschen sollten. Worauf ist also beim Erklären zu achten?
Was genau ist eine Erklärung?
Erklärungen zielen darauf ab, nicht nur Fakten zu präsentieren, sondern das Verstehen der Studierenden zu bewirken. Ihr Erfolg wird also am Grad des Verständnisses bei den Lernenden „gemessen“ (Findeisen 2017).
Etwas vereinfacht dargestellt sind Erklärungen oft Antworten auf Warum- oder Wie-Fragen, z.B. „Warum ist der Himmel blau?“. Sie stellen Zusammenhänge zwischen Sachverhalten her, z.B. „Warum hört man das Signal eines Rettungswagens höher, wenn er auf einen zufährt und niedriger, wenn er sich wegbewegt (Akustik)?“ oder „Soziale Unruhen entstehen, wenn…“.
Eine Erklärung kann spontan oder vorbereitet, mündlich oder schriftlich, in Präsenz, in einem Video oder in einem Text gegeben werden (siehe Abbildung 1). Erklärvideos oder Präsentationen in Lehrveranstaltungen sind meist durch Multimedialität geprägt, d.h. Grafiken, Bilder und (gesprochener) Text werden kombiniert.
Tipp zur Entwicklung Ihrer Erklär-Kompetenz
Zum Schluss ein Tipp, wie Sie zum „Erklärprofi“ werden können: Nehmen Sie sich einmal selbst beim Erklären auf. Schauen Sie sich das Video unten an und verbessern Sie Ihre Erklärung in einem zweiten Durchlauf. Diskutieren Sie die Aufnahme mit wohlwollenden Kolleg*innen oder Studierenden und fragen nach konstruktiven Verbesserungsideen. Wenn Sie diesen Prozess ein paar Mal durchlaufen haben, werden Sie Ihre Erklär-Kompetenz erheblich verbessert haben. Gehen Sie damit in die Praxis und ernten Sie die Früchte Ihrer Arbeit durch bessere Prüfungsergebnisse und positives Feedback der Studierenden.