Umgang mit mobilen Endgeräten in Lehrveranstaltungen
Diskussion verschiedener Ansätze
Überlegungen, wie Lehrende auf die Veränderungen im Zuge der Omnipräsenz mobiler Endgeräte reagieren sollten, müssen zunächst deutlich machen, was der Bezugspunkt dieser Überlegungen ist. Ein wichtiger Bezugspunkt ist der weitgehende Konsens in der Hochschuldidaktik, dass universitäre Lehre sich am Lernprozess der Studierenden orientieren sollte (shift from teaching to learning). Die Forschungsergebnisse zur Bedeutung mobiler Endgeräte in Lehrveranstaltungen machen deutlich, dass mit mobilen Endgeräten vor diesem Hintergrund sowohl unerwünschte Veränderungen einhergehen können als auch Chancen für den Lernprozess existieren. Insofern besteht also ein gewisser didaktischer Reaktionsbedarf auf Seite der Lehrenden. Ergänzend zum studentischen Lernprozess können übergeordnet auch allgemeine Wertvorstellungen universitärer Bildung herangezogen werden. Bedeutsam ist hierbei die Erwartung, dass universitäre Bildung von Studierenden immer auch Eigenverantwortung, Selbständigkeit und kritisches Denken verlangen muss bzw. dies ein wesentliches Bildungsziel von Hochschulen darstellt (vgl. Kreber 2011, 94ff). Wright beschreibt die Anforderung an Lehrende so, dass sie Respekt vor der studentischen Eigenständigkeit haben müssen („respect for student autonomy“) (Wright 2016, 9). Das Verhältnis von Lehrenden zu Studierenden darf daher kein paternalistisches sein, sondern es müssen sich in der Lehrveranstaltung Erwachsene begegnen können, die jeweils das Recht auf eigenständige Entscheidungen haben. Des Weiteren muss die strukturelle Unterschiedlichkeit von Lehrveranstaltungen beachtet werden, was z.B. aufgrund der unterschiedlichen Größe, der Fachkultur oder der Lernziele Auswirkungen auf den Umgang mit mobilen Endgeräten in Lehrveranstaltungenhaben kann.
