Smartphones und Co. in Lehrveranstaltungen
Hoffnungen und empirische Erkenntnisse
Die zunehmende Verbreitung von mobilen Endgeräten (vgl. Abbildung 1) bringt es mit sich, dass die Studierenden ihre privaten Laptops, Tablets und vor allem Smartphones in fast alle Alltagssituationen integrieren und nutzen. Dies war schon vor der Corona-Pandemie so und wird sich durch die (zwangsläufig) stärkere Betonung des Digitalen eher noch verstärken. So sind auch in universitären Lehrveranstaltungen mobile Endgeräte omnipräsent und zwar zunächst einmal als Nutzungsgegenstand, der originär keine direkte Verbindung zur Lehrveranstaltung hat.
Die Integration mobiler Endgeräte in fast alle Alltagssituationen hängt damit zusammen, dass sie Nutzer_innen eine wahrgenommen unbegrenzte Palette an Funktionen bieten, die (aus Sicht des/der jeweiligen Nutzer_in) sowohl in beruflichen als auch privaten Kontexten hilfreich sind (vgl. Ruiz-Palmero et al. 2019, 193).
Für Lehrveranstaltungen bedeutet dies ganz grundsätzlich, dass mobile Endgeräte das Verhalten von Studierenden mitbestimmen. Aufseiten von Lehrenden bestehen dabei Erfahrungen und oder Befürchtungen, dass mobile Endgeräte die Studierenden ablenken (vgl. Schmidt, Goertz & Behrens 2017, 27), dem gegenüber gilt seit längerem die Digitalisierung in der Lehre und damit auch der Einsatz von mobilen Endgeräten in Lehrveranstaltungen als ein zentrales und wichtiges Zukunftsfeld in der Weiterentwicklung der Hochschullehre (vgl. schon Quibeldey-Cirkel 2018;Wannemacher 2018). Es scheint also ein Spannungsfeld zu geben und es stellt sich die Frage des guten (d.h. für den Lernprozess der Studierenden unterstützenden) Umgangs mit mobilen Endgeräten in Präsenzveranstaltungen. Im Folgenden werden dazu zunächst Erkenntnisse zur Nutzung mobiler Endgeräte in Lehrveranstaltungen dargestellt, um darauf aufbauend zu diskutieren, welche Schlüsse hieraus für den didaktischen Umgang mit mobilen Endgeräten gezogen werden können. Diese Erkenntnisse stammen zwangsläufig aus der Zeit vor 2020. Die Einstellungen aufseiten der Lehrenden zu und die Akzeptanz von digitalen Endgeräten wird sich vermutlich durch die Erfahrungen mit dem Digitalisierungsschub 2020/2021 verändert haben. Nichtsdestotrotz thematisiert die empirische Forschung viele Aspekte, die aus hochschuldidaktischer Sicht nach wie vor relevant sind.
