Diversität und ihre Chancen
Mit Unterschiedlichkeit von Studierenden umgehen
Diversität ist ein aktuelles Thema der Hochschulen und Teil der universitären Lehre. Studierende entsprechen schon lange nicht mehr den genormten Vorstellungen, des „weißen, männlichen Normalstudenten“. Für viele Studierende gestaltet sich die Studienrealität und ihre Lebenswelt vielfältig. Einige finanzieren sich ihr Studium über einen Nebenjob, kommen aus dem Ausland, um an einer deutschen Hochschule zu studieren oder gründen während des Studiums eine Familie. Auch gesundheitliche Beeinträchtigungen sind Herausforderungen mit denen ein Großteil ein Studium meistert.
Hier ist es Aufgabe der Hochschulen, sich den individuellen Bedürfnissen ihrer Studierenden anzupassen, um Studieren, Lehren und Forschen ohne Diskriminierung gewährleisten zu können. Die Struktur sollte angepasst auf die Bedürfnisse aller Personen an der Hochschule eine positive Arbeitsumgebung schaffen. Benachteiligung von Menschen mit Beeinträchtigungen, Rassismus, Sexismus und Transfeindlichkeit haben an dieser Stelle keinen Platz mehr und gelten als Belastung für die Lernenden, welche einer idealen Lehre im Wege steht. Stereotypen und Diskriminierung in der Lehre abzubauen fördert also auf lange Sicht die Qualität des Studiums an der Universität.
Aber auch praktischen Erfahrungen bei der Durchführung von Lehrveranstaltungen, z. B. geringes Engagement der Studierenden, Nachwuchsmangel von Fachkräften in MINT-Fächern, hohe Studienabbruchquoten weisen darauf hin, dass wir als Hochschullehrende umdenken müssen.
Diversitätsmerkmale können im Rahmen der alltäglichen Lehrinteraktion folgenreich relevant werden, ohne, dass dies notwendig auch der Lehrperson oder den Studierenden bewusst ist. So können sich z.B. geschlechterstereotype Zuschreibungen, unterschiedliche geschlechtsspezifische Bewertungs- und Feedbackpraktiken sowie ungleiche Beteiligungschancen innerhalb einer Diskussion im Seminar nachteilig auf die Lernchancen auswirken.
Immer wieder stellen Lehrende an Hochschuldidaktiker*innen die Frage, wie sie mit der Unterschiedlichkeit ihrer Studierenden in ihren Lehrveranstaltungen am besten umgehen können. Bei der Diskussion dieser Frage wird schnell ersichtlich, dass Lerngruppen immer von Vielfalt geprägt und nie (wie oft angenommen) homogen sind. Diese Erkenntnis löst das Dilemma natürlich nicht auf, ist aber ein erster Schritt zur Bearbeitung dieser Herausforderung.
Welche didaktischen Ideen – oder vielleicht sogar Strategien – gibt es, um mit diversen Studierenden umzugehen?
