Reflexion und Analyse der eigenen Lehre
27.04.23
Zur Reflexion und Weiterentwicklung einer gendergerechten Lehre bietet die Universität Freiburg ein frei und ohne Anmeldung zugängliches Online-Selbstevaluationstool an. Geordnet nach unterschiedlichen Dimensionen werden Fragen gestellt, inwieweit sie bereits bestimmte Elemente geschlechtergerechter Lehre berücksichtigen. Entsprechend Ihren Einschätzungen erhalten Sie Hinweise zur geschlechtergerechten Weiterentwicklung Ihrer Lehrveranstaltung.
Zur Reflexion und Weiterentwicklung einer gendergerechten Lehre bietet die Universität Freiburg ein frei und ohne Anmeldung zugängliches Online-Selbstevaluationstool an. Geordnet nach unterschiedlichen Dimensionen werden Fragen gestellt, inwieweit sie bereits bestimmte Elemente geschlechtergerechter Lehre berücksichtigen. Entsprechend Ihren Einschätzungen erhalten Sie Hinweise zur geschlechtergerechten Weiterentwicklung Ihrer Lehrveranstaltung.
Im Anschluss an Jessica Dehler und Anne-Françoise Gilbert (2010) wird im Selbstevaluationstool der Universität Freiburg bei der geschlechtergerechten Gestaltung und Analyse der Hochschullehre zwischen einem und einem impliziten Ansatz unterschieden. Der implizite Ansatz verfolgt in erster Linie „das Ziel, ein Lehr-/Lernumfeld zu schaffen, das es allen Studierenden – unabhängig von ihrem Geschlecht oder ihrer sozialen Herkunft – gleichermaßen erlaubt, erfolgreich zu lernen.“ Der Ansatz wird als implizit bezeichnet, da Frauen und Männer in ihren Lernprozessen gleichermaßen gefördert werden sollen, ohne das in der „Lehre die Geschlechterfrage“ als Thema explizit bearbeitet wird. Der explizite Ansatz geht über die Zielsetzung des impliziten hinaus. Er beinhaltet zusätzlich die Integration von auf „Gender bezogene Fragestellungen und Inhalte in Ihre Lehre“ und hiermit die Sensibilisierung der Lernenden „für soziale Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern“ Indem Genderfragen mit Studierenden zum Thema gemacht werden, werden Studierende ermutigt, „Geschlechterstereotype zu hinterfragen und der Auseinandersetzung zugänglich zu machen, um sie aufzuweichen und aufzulösen“ expliziten Ansatz
Bei der Reflexion und Weiterentwicklung einer gender- und diversitätsgerechten Lehre ist es lohnenswert die nachfolgenden Dimensionen zu berücksichtigen. Die Beispielfragen dienen als Anregungen zur Reflexion und können beliebig erweitert werden:
Selbstverständnis der Lehrperson
- Wo bin ich wie als Lehrperson an einer Reproduktion von Ungleichheit/ Machtverhältnissen beteiligt?
- Aus welcher Position heraus schaue ich auf die Diversität von Studierenden? Welchen Blickwinkel nehme ich ein? Welchen vergesse ich vielleicht?
- Was sind meine eigenen Privilegien? Beeinflussen diese meine Urteilskraft?
Interaktion zwischen Lehrperson und Studierenden
- Wer wird adressiert? Wer vielleicht vergessen? Wer spricht häufig?
- Welche Sprache benutze ich als Lehrende_r?
- Wie kann ich eine offene Kommunikationskultur etablieren?
- Wie kann ich auf diskriminierende Aussagen reagieren?
Fachinhalte
- Ist die Auswahl meiner Fachinhalte einseitig?
- Welche Autor*innen zitiere ich häufig?
- Wie kann ich Diversität auch in der Auswahl von Themen, Perspektiven, Autor*innen darstellen?
Lehr-/Lernmethoden
- Nach welchen Kriterien wähle ich Methoden aus? Bedenke ich hier unterschiedliche Voraussetzungen der Studierenden?
- Wie kann ich möglichst viele Studierende aktivieren?
Lehrmaterialien
- Sind meine Aufgabenstellungen verständlich für alle Studierenden formuliert?
- Welche Zielgruppe hatten ich bei der Erstellung vor Augen?
Überprüfung der Leistung von Studierenden
- Welche Faktoren haben Einfluss auf meine Bewertung?
- Welche Prüfungsform ist gewählt? Gibt es einen Spielraum diese Prüfungsformen zu variieren?
- Für wen ist diese Prüfungsform vorteilig? Für wen nachteilig? Und warum?
Evaluation der eigenen Lehre
- Wie kann ich gezielt Feedback zu den Themen Gender und Diversität einholen?
- Welche Ergebnisse einer Lehrveranstaltungsevaluation sind für die Ausrichtung meiner Lehre zu mehr Gender- und Diversitygerechtigkeit relevant?