Fazit

Der Vorteil dieser (zusätzlichen) Textherangehensweise ist zum einen, dass den Lehrenden ein Tool zur Verfügung steht, das sie ihren Studierenden an die Hand geben können, um ihnen eine neue Herangehensweise an den Text zu ermöglichen. Visualisierungen bieten daher auch einen guten „Einstieg“, mit dem sich Studierende dem Text nähern können und unterstützen die gezieltere Analyse von potentiellen Kernbegriffen. Dies kann sowohl bei der Textvor- als auch bei der Textnachbereitung zu einer gezielteren inhaltlichen Texterfassung ihrer Studierenden beitragen. Der subjektive Eindruck einer unüberwindbar großen Textmenge kann so für die Studierenden relativiert werden, sie sind weniger schnell von der Textmasse überfordert und haben ein besseres (subjektives) „Gefühl für den Text“, wodurch die Motivation steigt, sich intensiv auf ihn einzulassen. Durch die visualisierten Verbindungen zwischen Schlüsselbegriffen sind die Studierenden bereits sensibilisiert und können rascher deren genauen Verbindungscharakter herauslesen, sowie die Struktur des Textes erfassen.

Da Visualisierungs-Tools wie Voyant häufig im Kontext der Digital Humanities im Bereich Forschung und forschungsorientierte Lehre eingesetzt werden, sind derzeit keine Untersuchungen über deren messbaren didaktischen Mehrwert bekannt.

Das DFd-Projekt am Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft beschäftigt sich mit den didaktischen Möglichkeiten, die in den Konzepten, Methoden und Herangehensweisen der Digital Humanities verborgen liegen. Wir möchten diese analysieren, bei Bedarf ausbauen oder didaktisch reduzieren, aber auch ganz neue didaktische und methodische Ansätze entwickeln. Das DFd-Projekt wird seit April 2016 für zwei Jahre aus zentralen QSL-Mitteln finanziert.

Mehr Informationen finden Sie auf: www.linglit.tu-darmstadt.de

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