Einstieg in die Sprechstundengestaltung

Wie können Sprechstunden gestaltet werden?

In Sprechstunden werden Fragen und Anliegen geklärt. Aber können Studierende auch Problem teilen, welche Klarheit über eigene Rollen und Aufgaben einfordern. Wie das geschafft werden kann, lesen Sie in diesen Artikeln.

Was Sprechstunden ausmacht

Sprechstunden zeichnen sich durch Vielfalt von Fragen und Anliegen aus. Zu organisatorischen Themen gehören: Unterschriften einholen, fachliche Beratung zu Lehrveranstaltungen, Besprechung von Referaten oder Hausarbeiten. Aber auch Probleme und Krisen persönlicher Natur und in studentischen Projektgruppen können angesprochen werden (vgl. Meer 2003, Thomann/Pawelleck 2013).

Wie Sprechstunden organisiert werden

Sprechstunden werden je nach Fachbereich und Präferenz unterschiedlich organisiert:

  • Regelmäßige Sprechstunden ohne Termin zeichnet aus: Studierende kommen nach Bedarf, warten vor der Tür auf Lehrende und hoffen, die Zeit reicht für alle Anwesenden und Anliegen.
  • Individuelle Termine zur Sprechstundesind für ausführliche Gespräche oder Beratungen geeignet, um komplexere Anliegen zu klären.
  • Bürotüren für Studierende immer offen zu halten, so dass Gespräche oder Beratungen im täglichen Arbeitsverlauf integriert werden, kann Vor- und Nachteile haben. Die Niedrigschwelligkeit kann den Workflow Mitarbeitender stören. Aber leistet diese Art der Sprechstunde Studierenden einen Dienst, indem sie ihr Studium und Termine einfacher koordinieren können.
  • Informelle Beratungs- und Gesprächssituationen entstehen ad hoc. Am Ende der Lehrveranstaltung, auf dem Flur oder in der Mensa können Studierende mit Fragen und Anliegen aufwarten.
  • Nebst analogen Gesprächen und Beratungen sind digitale Sprechstunden sowie E-Mail-Beratungen kaum mehr aus dem Alltag wegzudenken. Hier kann entweder per vordefinierter Antwort auf die Sprechstunde verwiesen werden oder eine informelle Beratung stattfinden.

Wie Sprechstunden strukturiert werden

Einstieg gestalten

Bevor Gespräch oder Beratung konkret werden, wird mit einem Einstieg begonnen.

Hier kann nach dem Namen der Studierenden gefragt werden, es können vormalige Themen aufgegriffen oder auf eine andere Art ein erster Kontakt hergestellt werden.

Ziele und Anliegen klären

Nach einem passenden Einstieg folgt das Herausarbeiten von Zielen und Anliegen.

Jetzt kann entschieden werden, ob die richtige Ansprechperson gewählt wurde und wie mit dem Anliegen umgegangen werden kann. Beim Anliegen kann es um informieren, anleiten, beraten oder delegieren (z. B. zur Schreibberatung oder einer Psychologischen Beratungsstelle) gehen.

Gespräch abschließen

Nach Beginn und Klärung folgt der Abschluss. Beim Ausstiegist auf folgendes zu achten:

Es gilt der Ansatz zu befähigen statt zu belehren. Meer (2003) stellte hierzu fest, dass Lehrende in Sprechstunden tendenziell zu viel reden und in die Dozierendenrolle fallen statt in der eher angemessenen Beratendenrolle zu bleiben. Ergebnisse sollten nach dem Gespräch durch Studierende zusammengefasst werden. Auch solltenklare Ziele formuliert worden sein, was nach der Sprechstunde zu tun ist.

Meer, D. (2003): „Wollen sie auch eine Bescheinigung?“ – Probleme und Verhaltensmöglichkeiten in hochschulischen Sprechstundengesprächen. In: Berendt, B./ Voss, H.-P./ Wildt, J. (Hrsg): Neues Handbuch Hochschullehre. Bonn, F2.3.

Thomann, G./ Pawelleck, A. (2013): Studierende beraten. Opladen: Toronto.