Begriffsklärungen im Kontext
19.12.22
Sexismus ist ein Oberbegriff, der Diskriminierungsformen auf Grund des zugeschriebenen Geschlechts bezeichnet. Diese Diskriminierungen können in unterschiedlicher Form (verbal, körperlich) auftreten. Sie können sich konkret in Situationen äußern und sie können in gesellschaftlichen, politischen und institutionellen Strukturen verankert sein und so diskriminierende Verhaltensweisen ermöglichen bzw. befördern (). detailliertere Informationen
Wichtig für die Definition von Diskriminierung ist, dass Diskriminierung dann vorliegt wenn die betroffene Person das Verhalten in der Situation als diskriminierend empfindet. Dies liegt also auch vor, wenn die andere Person die Diskriminierung nicht beabsichtigt hat.
Auch alltägliche Situationen, im Berufsalltag und der Lehre, können sexistisch sein und sich z.B. in stereotypischen Äußerungen, ungleichem Umgang mit Studierenden oder „nett gemeinten“ Witzen äußern. So etwas wird unter dem Begriff „Alltagssexismus“ gefasst. Dies kann sich zum Beispiel in unbeabsichtigtem und oftmals auch unbewusst diskriminierendem Verhalten äußern.
Alle Formen von Diskriminierung über Sexismus und Alltagssexismus können Teil der Hochschullehre sowie der eigenen Lehre sein. Diese gilt es aufzudecken.
Beispiele für Alltagssexismus an Universitäten:
- Stereotype Darstellungen in Sprache und in Form von Bildern z.B. in Präsentationen
- Sexualisierte Witze und anzügliche Bemerkungen in der Lehrveranstaltung
- Die gleiche Verhaltensweise wird je nach Geschlecht der Studierenden völlig unterschiedlich bewertet, z.B. wird eine unterbrechende Frage einer Studentin als „vorlaut“ bewertet, die unterbrechende Frage eines Studenten jedoch als „engagiert“ eingeordnet
- In der Vorstellungsrunde müssen nur die weiblichen Studierenden erklären, warum sie sich für dieses Studienfach entschieden haben
- In der Projektarbeit sind ausschließlich Frauen für das Catering und das Schreiben zuständig und Männer für die inhaltliche Präsentation
- Lehrperson nimmt mehr Blickkontakt zu männlichen Studierenden auf
- Lehrperson hilft im Labor mehr weiblichen Studierenden und fragt, ob sie klarkommen