Lehrende als Multiplikator*innen- Seminareinheit zu Sensibilisierung von Studierenden

07.06.23

Lehrende können auch als Multiplikator*innen fungieren und z.B. Studierende mithilfe eines Videos für das Thema sensibilisieren. Im folgenden wird aufgezeigt, wie eine solche Lehreinheit gestaltet werden könnte.

Vorstellung Video und mögliche Ziele der Lehreinheit

Das Video beschreibt mehrere herausfordernde Situationen zum Thema „Sexismus in der Lehre“ illustriert sowie Anlaufstellen zur Beratung vorgestellt. Das Video eignet sich auch für die Sensibilisierung von Studierenden

Die Bearbeitung im Seminar eignet sich besonders für Studierende, die selbst lehren, z.B. für Lehramtsstudierende oder in der Tutor*innenqualifizierung und in Mentoring- Programmen.

Bei der Arbeit mit dem Video können folgende Aspekte fokussiert werden:

  • Sensibilisierung für die Thematik an der Universität
  • Erkennen der eigenen Einstellungen, Vorurteile
  • Erkennen von Geschlechtsstereotypen und Rollenzuschreibungen
  • Wahrnehmung und Reflexion der verinnerlichten Bilder zum Thema Sexuelle Belästigung und Grenzüberschreitung
  • Sensibilisierung für Gefühle und Handlungsweisen von Betroffenen
  • Erkennen der individuellen Grenzen und der Grenzen des eigenen Handelns durch vorgegebene Rahmenbedingungen sowie Selbstschutz und Weiterleitung der Verantwortung an Anlaufstellen der Universität
  • Bekanntmachung der Anlaufstellen der Universität

Eine Möglichkeit das Video didaktisch einzubetten wird im Weiteren skizziert:

Genutzt wird die Methode Think-Pair-Share. Ziel der 90-minütigen Arbeitseinheit ist, die Situationen zu analysieren und in Kleingruppenarbeit Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Vorbereitung

Zum Einstieg bereiten Sie auf das Thema vor, weisen auf die offene Gesprächsführung und machen die Ziele der Phase transparent, Bevor das Video angeschaut wird, erläutern Sie kurz die Inhalte und berücksichtigen den Wunsch von Personen, die das Video nicht sehen möchten.

Phase 1 – Think

Als Arbeitsauftrag fordern Sie die Studierenden auf, das Video anzuschauen und die Situationen im Video zu analysieren. Die Studierenden sollen ihre Analyse zunächst nur für sich selbst aufschreiben. Geben Sie ca. 10 Minuten Zeit dafür. Erleichtern Sie ggf. die Analyse mit Leitfragen:

  • Was passiert im Detail?
  • Achten Sie besonders auf alle beteiligten Personen, deren Handlungsweisen und deren Ausdrücke.

Phase 2 – Pair

Für die nächste Phase haben die Studierenden 10 Minuten Zeit sich mit ihren Sitznachbar*innen (2er oder 3er Gruppen) auszutauschen. Wie haben sie die Situationen analysiert, was ist aufgefallen und wo gibt es unterschiedliche Wahrnehmungen?

Phase 3 – Share

In einer kurzen Phase (je nach Bedarf ca.10 Min.) werden nun die Eindrücke zu dem Video sowie die Analysen mit dem Plenum geteilt. So können Unklarheiten beseitigt werden und Spekulationen mit den Kommiliton*innen diskutiert werden. Dies schafft eine gute Grundlage, um in einem weiteren Schritt Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Phase 4– Kleingruppenarbeit

In dieser Phase werden die Studierenden in Kleingruppen (je nach Gruppengröße ca. 4 Personen pro Kleingruppe) aufgeteilt, um sich mit einer der drei Situation genauer auseinander zu setzen und Handlungsoptionen zu erarbeiten. Die Einteilung kann nach Interesse erfolgen.

Die Kleingruppen bekommen 20 Minuten Zeit, um Flipcharts mit Lösungsansätzen und Handlungsoptionen zu gestalten. Stehen Sie als Lehrende_r während der Kleingruppenarbeit unterstützend zur Verfügung.

Phase 5 – Kleingruppenpräsentationen

Anschließend werden die Flipcharts präsentiert, Rückfragen diskutiert und Ergänzungen aufgenommen. Für die Präsentationen sollten 30 Minuten eingeplant werden.

Abschluss

Abgeschlossen werden kann diese Einheit mit einem Feedback (ca. 10 Min.) z.B. mit der Blitzlichtmethode. (wird in neuem Tab geöffnet)

An der TU Darmstadt gibt es vielseitige Unterstützungsangebote.

Wichtig für Sie ist es diese Angebote und Stellen zu kennen um sich selbst zu informieren, Vorfälle zu melden und um betroffene Studierende auf die unterschiedlichen Angebote hinweisen zu können.

Die folgende Liste ist eine erste Sammlung (Stand März 2020) aller Anlaufstellen an der TU Darmstadt. Diese Liste ist noch nicht vollständig. Wir freuen uns daher sehr über Ihre Unterstützung zur Erweiterung dieser Liste. Gerne können Sie uns auf die Projekte und Anlaufstellen aufmerksam machen und wir fügen diese hinzu. ()

Liste der Projekte und Anlaufstellen an der TU Darmstadt:

Richtlinie gegen sexuelle Diskriminierung (wird in neuem Tab geöffnet)

Bedrohungsmanagement:

Sozial und Konfliktberatung

Beschwerde und Verbesserungsmanagement

Gleichstellungsbüro:

Gleichstellungsbeauftrage:

Beratung und Weiterbildung zu Gender und Diversitygerechte Hochschullehre: