Atmen und Sprechen
Der Atem wird durch Stress und Nervosität aus der Balance gebracht. Das ist nicht nur subjektiv unangenehm, sondern beeinträchtigt auch die Stimme: sie wird höher, klingt gepresst und ermüdet schneller.
Wie kommt es dazu? Unter Stress läuft im Körper die Stressreaktion ab und der Körper atmet mehr ein als aus. Er will damit Kraft für Kampf oder Flucht bereitstellen. Im Vortrag bewegt man sich aber nur wenig und so drücken die übervollen Lungen auf den Kehlkopf und damit auf die Stimmlippen.
Jeder einzelne Laut im Übungswort wirkt auf die Stimmlippen und den Resonanzraum auf ganz gezielte Weise ein.
Dieses Training erhöht die Flexibilität der Stimmlippen und stärkt gleichzeitig die eigene entspannte Sprechtonhöhe. So bekommen Sie die Voraussetzungen für eine differenzierte, lebendige Modulation.
Das Wichtigste ist, sich selbst gegenüber freundlich und verzeihend zu sein, wenn es noch weniger gut klappt. Seien Sie auch mit anderen nachsichtig. Niemand sagt Füllworte absichtlich.
Es wird auch immer wieder neue geben. Aber Sie können sich auf den Weg machen. Ganz wichtig ist, ein Bewusstsein für Füllwörter zu entwickeln, so dass Sie ebendiese früh bemerken und rechtzeitig gegensteuern können.
Freie natürliche Gestik vor Publikum ist eine Herausforderung. Ein Grund dafür ist das Gefühl beobachtet zu werden: unter Beobachtung verliert man die Spontanität und wird befangen. Ein weiterer Grund ist, Unsicherheit bezüglich der Frage, wann welche Geste eigentlich richtig und angemessen ist.
Floskeln sind nichtssagende, vielfach wiederholte Sätze oder Satzteile. Den Sprechenden selbst fallen sie kaum auf, dafür dem Auditorium umso mehr. Starten und beenden Sie Ihren Vortrag lieber mit persönlichen, starken Worten.
Eine deutliche Aussprache ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung, damit Lautsprache Informationen übermitteln kann. Denn Inhalte können sehr viel besser aufgenommen werden, wenn ein Sprechakt mühelos zu verstehen ist.
Sprechen in Vorträgen erfordert viel klareres Sprechen als in privatem Rahmen. Klarheit entsteht durch eindeutige Artikulationsbewegungen. Langsames, beobachtendes und spürendes Sprechen einzelner Worte macht die Bildung der Konsonanten und Vokale wieder bewusst – und für das Auditorium gut verständlich.
Am Sprechtempo zu arbeiten lohnt sich: Langsameres, bewussteres Sprechen wirkt selbstsicher und die Inhalte werden leichter verstanden. Und es ist nicht so schwierig, wie man denkt.
Die Technik, die hier vorgestellt wird, nutzt den Gegensatz von langen und kurzen Vokalen in der deutschen und englischen Sprache. Damit wird das Sprechen langsamer – ohne langsam zu sprechen.