Präsenz im Seminar durch Körpersprache

Kommunikation aus studentischer Sicht gestalten

Stellen Sie sich vor, Sie kommen als Student:in in ein Seminar und müssen erst einmal nach der Lehrperson im Raum suchen. Entweder, weil sie versteckt hinter einem Laptop sitzt oder die Kamera ausgeschaltet hat. Wie wirkt sich dies auf Ihren ersten Eindruck aus?

Abbildung 1: Wirkungskreislauf Präsenz und Motivation, eigene Darstellung

Tipps und Tricks zu körperlicher Präsenz

Eine unstrukturierte, unsichere und gestresste Seminarleitung bemerke ich als Student:in schnell.

Bereits in den ersten Seminarstunden wird mir klar, wieviel Autorität ich der Lehrperson beimesse. Die Körpersprache und Sprache ist dabei ein essentieller Bestandteil und hat eine starke Wirkung auf die Motivation der Studierenden.

Die gute Nachricht – Es gibt einige Tipps und Tricks, um Stolpersteine aus dem Weg zu räumen. In den Videos werden genauer folgende Themen beispielhaft dargestellt:

  • die Seminarvorbereitung
  • die räumliche Platzierung während des Seminars
  • die Körperausrichtung und der Stand während der Präsentation
  • die Positionierung während eines Referates von Studierenden
  • das Gestikulieren mit den Händen
  • der Blickkontakt
  • Tricks, wenn man den Faden verliert

Sicherheit ausstrahlen im Seminar

Schauen Sie sich das Video zu Sicherheit ausstrahlen im Seminar an.

Professionelle Körpersprache im Seminarraum

Schauen Sie sich das Video zu professioneller Körpersprache im Seminarraum an.

Um Stress schon am Anfang zu vermeiden, ist die Vorbereitung über den Stoff zuhause unerlässlich. Bei Unsicherheit beim Sprechen kann das Üben des eigenen Vortrags vorab Sicherheit schaffen. Auch das frühzeitige Ankommen im Raum oder Betreten des Zoom-Meetings, idealerweise 10–15 min vor Veranstaltungsbeginn, sorgt für Vermeidung von Stress und eigener Unsicherheit. Durch Ihre Anwesenheit vor Beginn der Veranstaltung, verkörpern Sie Autorität und sind für Fragen der Studierenden ansprechbar. So können sich Studierende schon vor dem Seminar an Sie wenden und Sie haben genügend Zeit das Seminar vorzubereiten. Beispiele:

  • Starten und Testen des Beamers
  • Anschließen des Laptops
  • Ansprechen von Referierenden
  • Onlinetools ausprobieren
  • Weitere Technische Herausforderungen lösen

Der Inhalt ist das Wesentliche, aber Ihre Körpersprache das Transportmittel. Schon das Sitzen oder Stehen als auch die Positionierung im (virtuellen) Raum ist bedeutend für den Eindruck auf Studierende.

Achten Sie in Präsenz auf Folgendes: Wenn Sie sich im Stehen vorne und gut sichtbar positionieren, signalisieren Sie, dass Sie die Seminarführung übernehmen. Sie wirken präsent. Werden Folien und Beamer mit eingebunden, ist es wichtig, frei zu sprechen und nicht der Projektion zugewandt zu sein, da Sie so akustisch schlechter zu verstehen sind. Bereiten Sie z.B. stattdessen Sprechnotizen auf Ihrem Monitor vor. Besonders für Abbildungen ist ein Laserpointer zum Zeigen der Bilder von Vorteil. Wenden Sie sich aber nach kurzer Zeit immer wieder zum Publikum. Auch der feste Stand, der nach sinnvoll genutzten Bewegungen immer wieder eingenommen werden sollte, ist elementar. Bei Referaten von Studierenden ist es wichtig, dass Sie sich während des Vortrages gut positionieren, sodass zwischen den Studierenden der Wissensaustausch stattfindet.

Achten Sie Online auf Folgendes: Ihr Mikrofon sollte qualitativ hochwertig sein, damit Sie gut zu verstehen sind. Auch sollten Sie eine qualitativ hochwertige Kamera nutzen, damit Sie gut zu sehen sind. Gegebenenfalls können Sie mit Leuchtmitteln wie Lichtringen arbeiten, um eine passende Ausleuchtung zu schaffen.

Achten Sie allgemein auf Folgendes: Durch Bewegungen können Sie bewusst Aufmerksamkeit erwecken. Sie sollten aber ein ständiges Hin- und Herlaufen oder andauernde Gestikulationen mit den Händen vermeiden. Beim Sprechen gehen die Hände und Arme automatisch mit, die Gestik sollten sie abwechslungsreich, jedoch dosiert wählen. Dabei bedeutet es, wenn die Handflächen nach unten zeigen, Befehl, Dominanz, Distanz. Wenn die Handflächen hochkant genommen werden, bedeutet dies Rahmen, Struktur und Klarheit. Zeigen die Handflächen nach oben, wird damit Offenheit, eine Aufforderung oder eine Einladung ausgedrückt (vgl. Schott 2019, S. 31). Auch die Sprache ist ein grundlegender Bestandteil für ein gut gestaltetes Seminar. Deutliches Sprechen und der gezielte Einsatz von Sprechpausen kann zuhause vor dem Spiegel gut geübt werden. So kommt Routine in das Sprechen und das eigene Bewusstsein und die Wahrnehmung der eigenen Sprache werden geschult. Greifen Sie inhaltlich nur ein, wenn unbedingt nötig. Bei weniger wichtigen Ungenauigkeiten können Sie im Nachgang noch einmal korrigieren. Für die Rahmenmoderation bei Präsentationen von Studierenden kann auch der Artikel zur Moderation in der Lehre helfen. Seien Sie fehlerfreundlich zu sich selbst. Sie werden merken, mit welchen Methoden Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Studierenden besser erreichen und wann weniger. Hören Sie auf Ihr eigenes Gespür und nutzen Sie Ihre Stärken.