Lernergebnisse
18.03.21
„Die Studierenden in den Umgang mit Wissen einzuführen, ist Sinn des Schreibens im Studium. Für diesen Lernprozess gibt es eigene didaktische Genres wie die Seminararbeit oder das Thesenpapier, die von den Lernenden verlangen, sich Wissen anzueignen und es gleichzeitig in eine akzeptable sprachliche Form zu bringen. Schreiben im Studium heisst also primär, Wissen in Wissen zu transformieren. Dabei nutzen die Lernenden das Schreiben als Mittel, um Fachwissen zu erwerben (writing to learn), und das Fachwissen als Mittel, um wissenschaftliches Schreiben zu lernen (learning zu write).“ (Kruse, O., 2012, S. 7)
Lesen und Schreiben fordern und fördern die Präzision im Denken und damit den Erwerb von fachlichem Wissen (fachlichen Ideen, zentralen Zusammenhängen und Vorgehensweisen des Faches etc.).
Durch Lesen und Verfassen von ersten wissenschaftlichen Essays oder Texten werden Studierende dazu aufgefordert, sich intensiv mit dem Inhalt auseinander zu setzen; das fordert und fördert das tiefere Verstehen von Fachinhalten. Denn erst beim Schreiben bemerken Studierenden, ob sie den Sachverhalt vollständig durchdrungen und verstanden haben. Darüber hinaus erwerben Studierende durch das Schreiben in den Fächern nicht nur allgemeine Kenntnisse (Regeln, Textsorten und ) über das wissenschaftliche Schreiben, sondern sie erlernen diese auf die Regeln, Konventionen und Stile des jeweiligen Faches bezogen.
So bietet das Schreiben im Studium sozusagen als „Vehikel“ sehr gute Möglichkeiten für die Lernenden, sich mit fachlichen Inhalten auseinander zu setzen, diese besser zu verstehen und vertieft zu lernen. Dadurch wird auch das kritische Denken, verstanden als „eine(r) Chiffre für genaues, methodisches, hinterfragendes Denken“ (Ulmi, M. et al., S. 227) geschult. Zugleich erwerben die Lernenden damit die Konventionen der Fachsprache (worin auch Grenzen liegen) – und sie lernen durch das Verfassen von wissenschaftlichen Fachtexten darüber hinaus interdisziplinäre Fähigkeiten, die für jede akademische Tätigkeit wichtig ist: Prozess-, Problemlösungs- und Kommunikationskompetenzen.