Herausforderungen bei Aktivierungen überwinden

09.08.2023

Studierende lassen sich mit folgenden Ratschlägen schnell von Aktivierungen in der Hochschullehre überzeugen.

Acht mögliche Widerstände bei der Einführung aktivierender Methoden

  1. Es liegt die sogenannte „Verständnisillusion“ vor: Studierende haben den Eindruck, das Gehörte schon verstanden zu haben. Meist bemerken sie erst bei der aktiven Beschäftigung mit dem Inhalt, dass dies noch nicht ganz der Fall ist.
  2. Unsicherheit, die beim Verlassen einer eingeübten Verhaltensweise (i.d.R. Zuhören und allenfalls Mitschreiben) entsteht.
  3. Sorge, mindestens aber Unsicherheit, dass die Zusammenarbeit mit meist (noch) fremden KommilitonInnen nicht gelingen wird.
  4. Aufbringen einer höheren Energie, die der Wechsel von der passiven Rolle zu der Konsumenten in eine aktive Rolle erfordert.
  5. Beim Erwerb des eigenen Wissens geht die Sicherheit verloren, dass das selbst erarbeitete das „richtige“ Wissen ist. Dagegen wird von der Lehrperson davon ausgegangen, dass diese das „richtige“ Wissen wiedergibt.
  6. Unklarheit über Sinnhaftigkeit der Aufgabe.
  7. Unklarheit, was mit den Ergebnissen geschieht.
  8. Auftragsunklarheit: Was genau muss ich mit wem bis wann und mit welchem Ergebnis tun?

Umgang mit Widerständen bei der Einführung aktivierender Methoden

  • Formulieren Sie einen präzisen Arbeitsauftrag.
  • Verschriftlichen Sie diesen Auftrag auf eine Folie, ein (Online-)Whiteboard,, ein Flipchart, oder in Handouts.
  • Bei komplizierten Aufträgen oder neuen Online-Tools: Erläutern Sie diese ausführlich und in einzelnen Schritten, nicht alles auf einmal.
  • Sorgen Sie – am besten schon vorher – für eine gute Arbeitsbeziehung zwischen sich und den Studierenden. Besteht eine vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre, so folgen Ihnen Studierende leicht auf neuen Wegen.
  • Bei konkretem Widerstand gegen Gruppenarbeit à la: „Gruppenarbeit bringt doch eh nichts!“
  • Beim Widerstand in der Einführung einer neuen, vielleicht in der Fachkultur ungewohnten Methode: Erläutern, warum diese Methode zu diesem Zeitpunkt verwendet wird, was Sie sich dabei gedacht haben und welche Intention Sie damit verbinden. Benennen Sie die didaktische Funktion der Methode.
  • Besteht dann noch immer Widerstand: Mit den Studierenden in einen Dialog gehen, d.h.: Studierende einladen, es auszuprobieren und am Ende gemeinsam auszuwerten und dann ggf. zu entscheiden, ob diese (oder solch eine Methode) weiter eingesetzt werden soll.
  • Alternative: Mit den Studierenden klären, was genau Ihnen an dieser Methode nicht gefällt und ggf. Variante entwickeln.