Die Kombination der Disziplinen bestimmt nicht nur die fachliche Auslegung der Aufgabenstellung, sondern auch die quantitative Zusammensetzung der studentischen Projektteams. Idealerweise sind alle Fächer mit ähnlichen Studierendenzahlen in den Teams vertreten.
Eine ausgewogene Besetzung der Studierendenteams hängt von verschiedenen Randbedingungen ab: Große Jahrgangskohorten, die Verankerung des Studienprojekts im Pflichtcurriculum, ein Zeitpunkt außerhalb von Vorlesungs- und Prüfungszeiten und eine angemessene Anzahl von Credit Points sorgen für verlässlich hohe Studierendenzahlen aus einem Fach. Umgekehrt machen kleine Studiengänge, eine Verankerung im Wahlpflichtbereich, viele Konkurrenzangebote, Termine in der Vorlesungs- und Prüfungszeit und wenige Credit Points eine geringe Teilnehmendenzahl wahrscheinlich. Es ist deshalb ratsam, interdisziplinäre Studienprojekte im Pflichtcurriculum und in der vorlesungs- und prüfungsfreien Zeit anzusiedeln, um gleiche Verbindlichkeiten und zeitliche Kapazitäten für die beteiligten Fächer zu gewährleisten.
Auch unter diesen Voraussetzungen wird es nicht immer möglich sein, die Studierendenteams paritätisch mit allen Fächern zu besetzen. Folgende Maßnahmen können helfen, ein quantitatives Ungleichgewicht der Fächer in den Teams auszugleichen:
- Die Anteile der Minderheitenfächer an der Aufgabe werden quantitativ angepasst.
- Die Studierenden aus den Minderheitenfächern können aus höheren Semestern kommen als die Studierenden aus dem Mehrheitsfach und so einen fachlichen Vorsprung einbringen.
- Die Gleichberechtigung der Studierenden aus den Minderheitenfächern wird – im Zweifelsfall durch die Intervention der Betreuer_innen – durch eine klare Verteilung von Fachrollen und Aufgaben sowie strukturiertes Arbeiten im Team unterstützt, sodass ihre Minderheitenposition nicht zur Außenseiterposition wird.